Enkaustic Malen mit heissem Wachs

Vor rund 3500 Jahren wurde in Ägypten ‚Punisches Wachs‘ entwickelt, mit dem Handwerker Wände, kleine Holztafeln für Grabeilagen, Sarkophage, vermutlich auch noch zahlreiche andere Gegenstände bemalten und verzierten. Das bezeugen vorhandene Requisiten, die heute noch in zahlreichen Museen der Welt, ausserdem in den Ruinenstätten Herculanemun und Pompeji zu besichtigen sind. Zu sehen sind die mit Enkausticmalereien beschichteten Wände in den Eingangshallen und Badestuben, die ungefähr 300 Jahre v. Chr. angefertigt wurden.

Ist es nicht fantastisch, dass sich diese ungewöhnliche Maltechnik bis heute erhalten hat und damit sogar Schiffsrümpfe beschichtet und verziert wurden, um sie dadurch gegen salzhaltiges Meerwasser resistenter zu machen.

In der Handhabung der speziellen Wachsmischung, die übrigens bis heute noch niemand richtig analysieren und nachmachen konnte und der Technik der Verarbeitung hat sich gegenüber damals nicht viel verändert. Anstelle grosser Schmelztöpfe für das Wachs und der zum Auftragen auf den Wänden verwendeten Metallkellen, die Cautery genannt wurden, steht heute ein kleines, handliches Maleisen im Mittelpunkt dieser Maltechnik, das Ähnlichkeit mit einem Reisebügeleisen hat. Die Konzeption des Eisens ist aber viel durchdachter. Flächen werden mit der beheizten Maleisenplatte – auf der das Wachs zuerst geschmolzen und damit danach auf den Malgrund aufgetragen wird, gemacht. Das Wegschaben vom Wachs oder linienförmige Aufmalen erfolgt mit den Seitenkufen des Maleisens. Durch das Aufsetzen des Maleisens auf Teile eines bereits fertigen Bildes entsteht ein interessanter Saugeffekt, durch den das Wachs teilweise wieder von dem Bild abgenommen wird, bzw. eine Teilmenge auch auf das Bild zurückfedert. Dadurch entsteht ein raffiniertes Aussehen = Struktureffekt.

So unwirklich und fantastisch sich das alles liest, so realistisch und einfach ist die Enkausticmalerei. Natürlich ist sie pfiffig und lässt mit acht verschiedenen Techniken einzigartige Bilder entstehen, die mit keiner anderen Maltechnik oder Farbe so einzigartig gestaltet werden können.

Deshalb ist es wichtig, dass man mit der Enkausticmalerei nicht nur spielerisch beginnt, obwohl das bereits viel Freude und grossartige Zufallseffekte erbringt, die gleich von Anfang an Begeisterung auslösen. Besser ist es allerdings, diese Maltechnik von Grund auf zu erlernen um danach erfolgreich erste Bilder anzufertigen, denen erfahrungsgemäss schon bald die ersten gelungenen Kunstwerke folgen.

Dazu ist selbstverständlich ein leicht verständliches Anleitungsbuch erforderlich, dass Step für Step ein sinnvolles Vorgehen und Lernen vorschreibt.

Zuerst das erforderliche Handwerkszeug und Wachs beschreibt, dann die einzelnen Techniken erklärt und anhand von Praxisbildern so beschreibt, dass sie sofort nachgemacht – also erprobt werden können. Nach Kenntnis aller Techniken folgt damit das Kombinieren, was letztlich schon die ersten sehenswerten Bilder entstehen lässt.

Und wie bei allen anderen Arbeiten ist der dadurch entstandene Erfolg der beste Motivator, der letztlich dazu führt, immer bessere, wirkungsvollere Bilder herzustellen. Ganz zu schweigen von der Sucht, die diese Malerei auslösen kann, weil sie so begeistert, dass man damit nicht mehr aufhören will, um damit immer neue, noch schönere Bilder anzufertigen.

Grosses, sehr ausführlich beschriebenes Anleitungsbuch – 160 Seiten mit über 150 farbigen Bildbeispielen und Musterbildern.

Enkaustic – Malen mit heissem Wachs Fach- und Anleitungsbuch

ISBN-Nr. Frech Verlag, Stuttgart

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