Beschichten mit Kaltglasur

Glasuren werden allgemein zum Überlasieren gebrannter Tonteile verwendet. Dazu wird die Glasur auf die Schrühware aufgetragen und im Brennofen bei Temperaturen von 60 bis 650°C mehrere Stunden eingebrannt. Eine Methode, die nicht nur kostspielig, ausserdem auch sehr anspruchsvoll ist.
Dahinter versteckt sich die klassische Technik des Heissglasierens, für die es jetzt eine moderne, kalt zu verarbeitende Alternative gibt. Dazu werden zwei verschiedene, flüssige und vollkommen transparent aussehende Epoxyprodukte (Harz und Härter) im Mischungsverhältnis 1 : 1, zu einer glasklaren, sofort verarbeitungsfertigen Glasur vermischt.  
Die auf chemischen Basis hergestellte „Kaltglasur“ ist nicht nur einfacher, auch universeller und effektvoller zu verarbeiten. Das zeigen schon die vielseitigen Haftungsmöglichkeiten, die nicht nur auf geschrühter Keramikrohware, sondern auch auf allen steinartigen Materialien wie Gips, Beton, Naturstein, Keramik, Porzellan, ausserdem auf Glas, Metall, Karton und Holz möglich sind. Und weil Kaltglasur lösungsmittel- und schadstofffrei ist, kann sie auch auf Styropor aufgetragen werden. Das wird beispielsweise beim Bau leichter Modellflugzeuge, wo Styroporflügel und Balsaholz mit Kaltglasur verklebt und diese danach noch an den Styroporrumpf angeklebt werden, gern praktiziert.
Zum Schluss wird das fertige Modell mit eingefärbter Kaltglasur überzogen. Dadurch erhält es nicht nur eine stabile und elastische, ausserdem auch sehr glatte Oberfläche, die zudem alle wichtigen strömungstechnischen Vorteile bietet. Was ausserdem wichtig ist: Kaltglasur ist chemikalienfest, deshalb auch resistent gegen Flugzeugbenzin!   
Und weil sie auf allen Untergründen, ausser auf Kunststoffen, ausgezeichnet haftet, wird sie darüber hinaus wie ein farbloser ‚chinesischer Lack‘ als Schlussfinish auf Tabletts, Tischplatten, Uhrenzifferblättern, Vasen, kleinen und grossen Holzschachteln, Schmuckschatullen, -platinen, Türgriffen, Kacheln und Kachelbildern verarbeitet.
Anstelle von transparent kann sie auch transparentfarbig oder opak eingefärbt und als farbige Glasur verwendet werden. Dafür stehen 36 unterschiedliche Abtönfarben: transparentfarbig, opak oder metallisch - zur Verfügung.  
Nach dem Verarbeiten bleibt die Glasur noch bis zu 6 Stunden klebrig, was die Möglichkeit bietet, darauf noch Streu- oder Dekomaterial aufzuheften,  also Perlen, Schmucksteine, Holz- oder metallische Verzierelemente. Allein dadurch ist es möglich, die bis dahin einfarbigen oder bunten Oberflächen zusätzlich noch etwas ‚aufzupuschen‘ und zu fantastisch aussehenden Hinguckern umzugestalten.
Das alles setzt natürlich Wissen voraus, um dieses vielseitige Produkt richtig verarbeiten zu können. Wichtig ist dabei auch, einige der sehr interessanten Raffinessen und Kniffe zu kennen, damit wirklich zauberhafte Dekorations- und Gebrauchsartikel entstehen.
Und damit das gelingt, finden Sie alles Wissenswerte in diesem vielseitigen Fachbuch. Das vermittelt Ihnen nicht nur das übliche gewusst wie und womit, erklärt zusätzlich zahlreiche raffinierte Techniken und verrät auch einzigartige, bisher nicht bekannte Gestaltungstipps, weshalb das dadurch entstandene Design begeistert.
Ein interessantes, leicht und verständlich geschriebenes Selfmade-Buch,   120 Seiten - viele Zeichnungen, illustriert mit über 120 farbigen Beispiel-bildern.

Beschichten mit Kaltglasur
ISBN-Nr. 978-3-939903-08-6

Anleitungsbuch  deutsch
Verlag: CREARTEC, Lindenberg

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